• Home
  • Schriftgröße ändern
13.05.2014

Gemeinschaft macht Schule

Podiumsdiskussion Gemeinschaft macht Schule

Thomas Poreski (MdL), Ruth Setzler, Wigbert Draude-Groschwitz im Gespräch

Von Ruth Setzler

GAL Podiumsdiskussion im Kirchentellinsfurter Rittersaal

Am Dienstag, den 13. Mai hatte die GAL Kirchentellinsfurt ins Schloss geladen, um über die Schulpolitik zu reden – im Land und direkt vor Ort. Kirchentellinsfurt hat ab dem kommenden Schuljahr 2014/2015 eine Gemeinschaftsschule, die bereits als Schulversuch in den vergangenen zwei Jahren vorbereitet wurde. Das Kollegium ist hoch motiviert, die Schulform bereits etabliert und doch bleiben Fragen offen. Etwa 20 äußerst interessierte Menschen kamen daher, um an diesem Abend über Chancen und Risiken, Hoffnungen und Ängste zu sprechen.

Auf dem Podium saßen vier Experten: Thomas Poreski, sozialpolitischer Sprecher der grünen Fraktion im Landtag und auch im Bildungsausschuss vertreten, war für die landespolitischen Fragen zuständig.  Ruth Setzler, Vorsitzende des Elternbeirats der Graf-Eberhard-Schule und Gemeinderätin, kannte sich mit der lokalen Schulentwicklung und den Gegebenheiten vor Ort bestens aus. Marc Schneck, bereits vor 30 Jahren inklusiv beschult in Kirchentellinsfurt, sprach aus eigener Erfahrung über Rahmenbedingungen von Inklusion und Ernst-Martin Hauerwas, Mitinhaber und Arbeitgeber der Echaz-Schreinerei, zeigte auf, was sich das Handwerk von den heutigen Schülern erhofft.

Wigbert Draude-Groschwitz, einer der Gründer der GAL vor 30 Jahren in Kirchentellinsfurt, befragte die Podiumsteilnehmer und ging flexibel auf Fragen aus dem Publikum ein. Die Fakten waren diesem weitestgehend bekannt: Ab dem Schuljahr 2014/2015 hat Baden-Württemberg 209 Gemeinschaftsschulen und gerade die Schulbezirke Tübingen aber auch Reutlingen sind gut aufgestellt.  Die Kinder werden gemeinsam unterrichtet, erhalten aber Aufgaben in verschiedenen Niveaustufen. Die Lehrer werden zu Lernbegleitern. In Kirchentellinsfurt betreut ein Coach etwa 10 Kinder und begleitet sie in ihrer Entwicklung. Inklusion ist erwünscht – und wie diese funktionieren kann, wurde dem Publikum als Erfahrungsbericht vor Augen geführt. Die Verbindungen zum Beruf werden auch zukünftig von besonderer Bedeutung sein – was die Diskussion mit dem Publikum rund um das Thema Berufliche Schulen zeigte. Die Maxime „Kein Abschluss ohne Anschluss“ sahen die Podiumsteilnehmer nicht gefährdet. Im Gegenteil. Deswegen gab es auch an diesem Abend im Anschluss noch Bio-Weine und weiterführende Gespräche. Denn diese sind die Grundlage jeder guten (Kommunal-)politik.